In Thailand ist Prostitution seit 1960 verboten. Anstiftung, Zuhälterei oder sogar die Störung der öffentlichen Ordnung sind strafbar. In Wirklichkeit wird Prostitution toleriert und sogar vom Staat kontrolliert. Im Jahr 2015 erwirtschaftete der Sexmarkt einen geschätzten Umsatz von 6,4 Milliarden US-Dollar. Thailand ist seit mindestens sechs Jahrhunderten ein beliebtes Reiseziel für bezahlten Sex. Die Entwicklung dieses Marktes wuchs insbesondere mit dem Zweiten Weltkrieg und der Präsenz der japanischen Armee, dann dem Vietnamkrieg mit der amerikanischen Armee. Prostituierte sind in den vielen Massagesalons und Bars erreichbar.
Prostitution in der thailändischen Geschichte:
Es war der chinesische Seefahrer Ma Huan, der Thailands Prostitution in einem 1451 veröffentlichten Bericht bekannt machte. Auch der niederländische Marineoffizier Jacob van Neck sprach 1604 darüber. Historiker gehen davon aus, dass Prostitution nach der chinesischen Einwanderung während des Ayutthaya-Königreichs auftrat. Damals waren Prostituierte überwiegend Chinesen. Dieser Markt war damals legal und besteuert. Der Staat verwaltete die Bordelle.
Es waren die Vereinten Nationen, die Thailand 1960 zwangen, ein Gesetz zum Verbot der Prostitution zu erlassen. Die Unterdrückung wurde milde durchgeführt. Oft sind es die Prostituierten, die vom Gesetz betroffen sind und nicht die Betreiber der Bordelle. Um die Misshandlung von Prostituierten zu verhindern, hat der Staat ein Überwachungssystem geschaffen. Dies trägt auch dazu bei, die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe, Chlamydien, Schanker, Herpes genitalis und Syphilis einzudämmen. Im Jahr 1996 erschien ein noch strengeres Gesetz zur Verhinderung und Unterdrückung der Prostitution.
Gesetze gegen Prostitution in Thailand:
Das Gesetz von 1996, bekannt als „Prevention and Suppression of Prostitution Act“, wurde erlassen, um Prostitution zu definieren. Dieser Akt wird als Geschlechtsverkehr beschrieben, der dazu dient, sexuelle Wünsche auf unmoralische Weise gegen Geld zu befriedigen. Nach diesem Gesetz kann dem Kunden eine Geldstrafe von 1000 Baht (30 US-Dollar) auferlegt werden. Der Prostituierten droht eine Gefängnisstrafe von einem Monat. Wenn die Prostituierte unter 15 Jahre alt ist, fallen die Strafen und Geldstrafen für die Protagonisten härter aus. Die Freiheitsstrafe kann dann bis zu 6 Jahre Gefängnis betragen und die Geldstrafe kann die Summe von 120.000 Baht (oder 3.300 US-Dollar) erreichen. Besitzer von Prostitutionsbetrieben können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen, bei Beteiligung von Kindern auch länger. Das Gesetz wurde ursprünglich zum Schutz von Kindern geschrieben.
Im Jahr 2003 wurden die Strafen für Prostituierte verschärft. So kann die Person, die sich prostituiert, mit einer Freiheitsstrafe von 7 bis 20 Jahren und einer Geldstrafe von 40.000 Baht (oder 1.100 US-Dollar) belegt werden. In manchen Fällen kann eine lebenslange Haftstrafe verhängt werden. Das Gesetz bestraft auch Personen, die indirekt von den Gewinnen aus der Prostitution profitieren, wie zum Beispiel die Mitbewohner der prostituierten Person. Denjenigen, die mit einem Kind zu tun haben, das angeblich Prostitution betreibt, drohen zehn Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 20.000 Baht (550 US-Dollar).
Dieser Gesetzesänderung ging eine öffentliche Debatte voraus. Es wurde vorgeschlagen, die Prostitution wie in der Schweiz zu legalisieren, mit Steuern und Krankenversicherung. Nach Ansicht einiger Politiker hätte dies die Staatseinnahmen erhöhen, die Situation der Sexarbeiterinnen verbessern und die Korruption drastisch reduzieren können. Das Projekt wurde aufgegeben. Im Jahr 2016 kündigte der Tourismusminister an, den Sextourismus durch hochwertigen Kulturtourismus ersetzen zu wollen. Doch Ende 2017 verlor er seine Position.
Die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 zwang Sexarbeiterinnen zu einer Umschulung. Der Staat erklärte daraufhin, dass er über die Abteilung für Familienangelegenheiten Schulungen und Unterstützung anbieten werde.
Die Zahlen zur Prostitution in Thailand:
Die durch Prostitution erzielten Einnahmen wurden im Jahr 2003 auf 4,3 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im Jahr 2015 wurde dieser Betrag auf 6,4 Milliarden US-Dollar neu veranschlagt.
Nach Angaben der Regierung gibt es insgesamt 77.000 registrierte Prostituierte. Nichtregierungsorganisationen gehen davon aus, dass die Zahl deutlich höher liegt und es in Wirklichkeit zwischen 150.000 und 200.000 Sexarbeiterinnen gibt. Sextourismus soll vor allem in Bangkok, Phuket, Pattaya und Hat Yai stattfinden. Allein auf der Insel Ko Samui gibt es 10.000 Prostituierte. Der Sexmarkt macht 10 % der gesamten Tourismuseinnahmen Thailands aus.
Das Thai Health System Research Institute schätzt, dass Minderjährige 40 % der Prostituierten in Thailand ausmachen, also zwischen 60.000 und 80.000 Menschen.
Im Jahr 1996 gab es Schätzungen zufolge mindestens 5.000 russische Prostituierte, die vermutlich von der russischen Mafia ins Land gebracht wurden.
Gesundheitliche Folgen:
Im Jahr 2008 wurde die Zahl der Thailänder, die das AIDS-Virus in sich trugen, auf 530.000 geschätzt. Der Politiker und Aktivist Mechai Viravaidya, der Tourismusminister war, führte eine riesige Medienkampagne durch, um die Bevölkerung über die Risiken sexuellen Verhaltens zu informieren und die Menschen zum Tragen von AIDS zu ermutigen Kondome. Er gründete eine Restaurantkette, die ihren Kunden kostenlose Kondome ausgibt.
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